Konzept der Bildungs- und Erziehungspartnerschaft am KRvF-Gymnasium

A) Leitgedanken

Lehrer und Eltern begegnen sich in ihrer Bildungs- und Erziehungspartnerschaft auf Augenhöhe; der Umgang miteinander ist von Respekt und gegenseitiger Akzeptanz der jeweiligen Kompetenzen und Aufgabenbereiche geprägt und hat wechselseitige Unterstützung zum Wohle der Kinder zum Ziel. Gemeinsam setzen sich Schule und Elternhaus im Sinne der Kinder für eine WERTvolle Schule ein.

 

B) Schulspezifische Gegebenheiten

Das Karl-Ritter-von-Frisch-Gymnasium ist ein naturwissenschaftlich-technologisches und sprachliches Gymnasium. Das Einzugsgebiet der Schule stellt nicht nur die Stadt Moosburg dar, sondern es ist zu einem großen Teil auch ländlich geprägt. Die Elternschaft ist daher sehr heterogen; die familiären Strukturen reichen von akademisch geprägten Elternhäusern mit Berufstätigkeit beider Eltern bis hin zu nicht-akademischen Familien, auch Kinder aus Familien mit Migrationshintergrund besuchen die Schule. Seit Jahren kann die Schule auf einen Elternbeirat bauen, der in hohem Maße bereit ist, sich zuverlässig für die Zusammenarbeit zwischen Schule und Elternhaus einzusetzen.

 

C) Ziele und Maßnahmen zur Umsetzung einer differenzierenden Elternarbeit

Leitlinie „Gemeinschaft“

Eltern und Lehrer sehen sich in gemeinsamer Verantwortung für die Bildung und Erziehung der Kinder.

M 1: Eine Willkommenskultur pflegen

Neue Schüler und deren Eltern werden durch Schulleitung, Lehrkräfte und Elternvertreter willkommen geheißen.

  • B 1: Ein „Schnuppernachmittag“ im April sowie die Einladung der Viertklässler zum Sommerfest sollen erste Hemmschwellen gegenüber der neuen Schule abbauen und die Schule vorstellen.
  • B 2: Bei einer Informationsveranstaltung im September stellen sich die Schulleitung, das Beratungsteam, die Tutoren, die Unterstufenbetreuerin sowie die Klassenteams und der Elternbeirat den Eltern vor.
  • B 3: Am ersten Schultag erhalten die Schüler von Seiten des Elternbeirats ein Hausaufgabenheft als Geschenk, für ihre Eltern hat der Elternbeirat ein umfangreiches Informationsschreiben zusammengestellt.

M 2: Wertschätzende Zusammenarbeit

Elternvertreter und Lehrkräfte begegnen einander auch über das Dienstliche hinaus, elterliches Engagement findet positive Würdigung.

  • B 1: Ein gemeinsamer Imbiss von Elternvertretern und Lehrkräften nach dem 1. Elternsprechtag im November dient dem gegenseitigen Kennenlernen und dem Austausch.
  • B 2: Besonderes elterliches Engagement wird im Jahresbericht sowie auf der Homepage positiv hervorgehoben.

M 3: Aktuelle Information

Als Teil der Schulgemeinschaft werden die Eltern regelmäßig über schulische Belange informiert.

  • B 1: Regelmäßige Informationsschreiben, die per Email verschickt werden und damit schülerunabhängig und langfristig verfügbar sind, sowie eine fortwährend aktualisierte Homepage halten die Eltern auf dem Laufenden über das schulische Geschehen.
  • B 2: Die Schulleitung informiert die Eltern regelmäßig über aktuelle Projekte (z.B. halbjährliches Treffen mit Klassenelternsprechern).

M 4: Sich an der Schule wohlfühlen

Eine positive Gesprächsatmosphäre wird als Voraussetzung für gelingende Zusammenarbeit betrachtet.

  • B 1: Der Umgang untereinander zeichnet sich durch gegenseitigen Respekt und Höflichkeit aus, wobei die unterschiedlichen Lebenssituationen und kulturellen Hintergründe von allen Gesprächspartnern berücksichtigt werden.
  • B 2: Durch eine ansprechende Gestaltung des Eingangsbereichs sowie der Elternsprechzimmer wird eine angenehme Atmosphäre geschaffen, Wegweiser im Schulgebäude erleichtern die Orientierung.

M 5: Zusammengehörigkeit stärken

Durch regelmäßige Einladung der Eltern zu schulischen Veranstaltungen sowie gemeinsame Aktionen wird das Gemeinschaftsgefühl innerhalb der Schulgemeinschaft gestärkt.

  • B 1: Die Elternvertretung erweist schulischen Veranstaltungen durch persönliche Anwesenheit und finanzielle Unterstützung großen Respekt (z.B. Vorlesewettbewerb der 6. Klassen, Dichterlesungen, Konzerte, Theater, Musical, Präsentationen etc.).
  • B 2: Das in Zusammenarbeit von Schulleitung, Elternbeirat, SMV und Verbindungslehrern organisierte Sommerfest  drückt die Verbundenheit aller an der Schulgemeinschaft Beteiligten mit der Schule aus. Zudem werden Eltern hier über schulische Projekte informiert (P-Seminare, Wahlkurse etc.).

 

-> In der Schule herrscht eine einladende, freundliche und wertschätzende Atmosphäre.

-> Die Schulgemeinschaft ist von gegenseitigem Respekt geprägt und schließt alle Beteiligten ein.

-> Die Schule wird von einem gemeinsamen Selbstverständnis getragen und lädt zu Identifikation ein.

 

Leitlinie „Kommunikation“

Eltern und Lehrer stehen in regelmäßigem Austausch über die Bildung und Erziehung der Schülerinnen und Schüler.

M 1: Gelegenheit für Gespräche anbieten

Gezielte Einladungen zu Elternabenden verbessern den Kontakt zwischen Schule und Elternhaus.

  • B 1: Zu Schuljahresbeginn finden regelmäßig Klassenelternabende statt, die vom Klassenleiter sowie seinem Stellvertreter gemeinsam gestaltet werden; in der Regel ist dabei ein Mitglied der Elternvertretung anwesend.
  • B 1: Bei thematischen Elternabenden (z.B. Umgang mit Medien, Wege nach der 10. Klasse etc.) werden relevante Bildungs- und Erziehungsfragen diskutiert.
  • B 2: „Lernen lernen“  zu vermitteln wird als gemeinsame Aufgabe von Schule und Elternhaus betrachtet. Daher finden Mitte Oktober Workshops für Eltern der Fünftklässler mit der Möglichkeit zum gegenseitigen Erfahrungsaustausch zu diesem Thema statt.

M 2: Ansprechpartner benennen

Reibungslose Kommunikation und Beratung wird durch Benennung konkreter Ansprechpartner für klar definierte Aufgabenbereiche ermöglicht.

  • B 1: Lehrermentoren stehen für die individuelle Beratung von Schüler zur Verfügung (vgl. Blockseminare mit monatlichen Treffen in Klasse 9/10 in Englisch und Mathematik, Coaching-Projekt in Klasse 10, Schülersprechstunde im Fach Mathematik und Latein sowie Schullaufbahnberatung).
  • B 2: Mitglieder des Beratungsteams der Schule (z. B. Schulpsychologe, Beratungslehrerin, Schulsozialarbeit) sind bei den Elternabenden der vierten und fünften Jahrgangsstufe aktiv.
  • B 1: Eine gesonderte Beratung für Eltern von Fünftklässlern durch eine Grundschulehrkraft sowie Mitglieder des Arbeitskreises „Lernen lernen“ erhöht das reguläre Beratungsangebot.

M 3: Erreichbarkeit sicherstellen

Wichtige Ansprechpartner sind für die Eltern schnell und unkompliziert erreichbar.

  • B 1: Lehrkräfte und Schulleitung sind für die Eltern zeitnah und unkompliziert erreichbar (wöchentliche Sprechstunde); wichtige Formulare (z.B. Krankheitsmeldung, Antrag auf Befreiung, Anmelde-/Abmeldeformular)  sind auf der Homepage zu finden.
  • B 2: Bei Bedarf wird die reguläre Sprechstunde nach Möglichkeit durch Sprechstunden nach Vereinbarung oder Telefonsprechstunden ersetzt.
  • B 3: Zweimal im Jahr findet ein allgemeiner Elternsprechtag statt; für die fünften Klassen ist im Herbst ein gesonderter Termin vereinbart (5-Minuten-Taktung; Anmeldung über die Homepage).
  • B 4: Die Eltern informieren die Schule zuverlässig, wenn besondere Umstände ihrer Kinder berücksichtig werden sollen. Dies gilt insbesondere bei chronischen Krankheiten und psychischen Störungen. Die Schule garantiert Vertraulichkeit.

 

-> Schule, Eltern und Elternvertreter pflegen einen regelmäßigen Informationsaustausch.

-> Es gibt klare innerschulische Zuständigkeiten für die Kommunikation (z.B. Schulpsychologe, Beratungslehrerin, Schulsozialpädagogin, Suchtprävention, Medienpädagogin, Coaching 10. Klasse etc.), die bei Beratungen eingehalten werden.

-> Schule und Eltern nutzen bei Bedarf und Möglichkeit alternative Kommunikationswege zur gegenseitigen Information (z.B. telefonischer Kontakt).

-> Die Schule informiert sich über besondere Lernvoraussetzungen der Schülerinnen und Schüler; die Eltern informieren ihrerseits die Schule über die außerschulische Lebenssituation ihrer Kinder, soweit diese für die Schule und das schulische Lernen von Bedeutung ist.

 

Leitlinie „Kooperation“

Eltern und Lehrkräfte arbeiten gemeinsam und kontinuierlich am Erziehungs- und Bildungserfolg der Schülerinnen und Schüler.

M1: Impulse für zu Hause geben

Zur Unterstützung häuslichen Lernens werden Informationsangebote bereitgestellt.

  • B 1: Expertenvorträge zu erzieherischen Themen (Mediennutzung, Lernen lernen, Suchtprävention etc.) leisten einen wertvollen Beitrag.
  • B 2: Die Agentur für Arbeit Freising (Berufsberatung für akademische Berufe) bietet eine regelmäßige Sprechstunde an der Schule an.

M 2: Vernetzen mit dem Umfeld

Die Kontakte zu externen Partnern werden gepflegt.

  • B 1: Die Beratungs-, Bildungs- und Präventionsangebote von Polizei, Kirchen etc. werden in Anspruch genommen.
  • B 2: Die Schulgemeinschaft ist mit Erziehungs- und Bildungspartnern in Gemeinde und Region vernetzt (z.B. Sportverein, Bibliothek, Kreisjugendring).

M 3: Elternexperten einbeziehen

Die „Kompetenzkartei der Eltern“ wird gepflegt, indem Kompetenzen, Fachkenntnisse und Bereitschaft zum Engagement abgefragt und festgehalten werden.

  • B 1: Die „Kompetenzkartei“ wird im Rahmen von Fachunterricht und Vorträgen genutzt, insbesondere auch im Zusammenhang mit Veranstaltungen zur Berufsorientierung.
  • B 2: Gemeinsam wird immer wieder ausgelotet, wie und in welchem Umfang Eltern ihr Engagement einbringen können, daher stehen die Elternvertreter auch in Kontakt mit den einzelnen Fachschaften.

 

-> Die Eltern beteiligen sich auf vielfältige Art am schulischen Geschehen und bringen Stärken und Ressourcen ein.

-> Die Eltern unterstützen das häusliche Lernen ihrer Kinder und werden dabei von der Schule beraten.

-> Die Zusammenarbeit mit den Eltern erfolgt systematisch und koordiniert in Verantwortung der Schule.

 

Leitlinie „Mitsprache“

Die Eltern nehmen ihre rechtlich geregelten Mitsprache- und Mitwirkungsmöglichkeiten wahr. Sie können sich auch darüber hinaus einbringen.

M 1: Zur Mitgestaltung ermutigen

Durch Infostände, Homepage und Elternbriefe werden Initiativen des Elternbeirats und Möglichkeiten der Mitwirkung von Eltern transparent gemacht.

  • B 1: Die Klassenelternsprecher übernehmen als Bindeglied zwischen Elternbeirat und Eltern der jeweiligen Klasse eine wichtige Funktion in der Elternarbeit und leisten einen aktiven Beitrag zum konstruktiven Miteinander.
  • B 2: Die Homepage des Elternbeirats und die Verteilung eines Newsletters über ein eigenes System stellen sicher, dass möglichst viele Eltern über die aktive Elternarbeit der Schule informiert werden.
  • B 3: Der Elternbeirat nutzt eine eigene Homepage und den direkten Kontakt zu den Eltern zur Stärkung der Zusammenarbeit.

M 2: Austausch pflegen

Die Elternvertreter pflegen einen regelmäßigen Austausch mit der Schulleitung und weiteren Mitgliedern der Schulgemeinschaft sowie mit überregionalen Elternvertretungen.

  • B 1: Die Schulleitung ist regelmäßig bei Sitzungen des Elternbeirats zugegen.
  • B 2: Pro Schuljahr finden mindestens zwei Sitzungen des Schulforums statt.
  • B 3: Der Elternbeirat des Karl-Ritter-von-Frisch-Gymnasiums nutzt den überregionalen Austausch.

 

-> Die Schule informiert die Eltern ausreichend über ihr Mitsprachrechte und –möglichkeiten. Sie ermuntert alle Eltern, diese zu nutzen.

-> Elternvertreter ergreifen Maßnahmen, um die Anliegen und Interessen aller Eltern zu erfahren und zu vertreten.

 

D) Qualitätssicherung

Rückmeldungen vom Team der „Kompetenzkartei“ ermöglichen eine Einschätzung bezüglich der Mitwirkungsmöglichkeiten von Eltern am schulischen Geschehen.

Der Elternbeirat teilt an Elternsprechtagen regelmäßig Fragebögen für Wünsche, Lob, Kritik und Anregungen an die Eltern aus. Die Ergebnisse daraus werden mit der Schulleitung erörtert.

Die vielfältigen Möglichkeiten der individuellen Förderung mit dem Ziel einer Stärkung der Eigenverantwortlichkeit der Schüler werden regelmäßig durch Umfragen unter Lehrern und Schülern evaluiert.

 

E) Beteiligung der Schulgemeinschaft

Das schulspezifische Konzept zur Bildungs- und Erziehungspartnerschaft wurde in Zusammenarbeit von Schulleitung, Elternbeirat und der Beratungslehrerin erarbeitet; das Lehrerkollegium wurde regelmäßig über den Stand des Konzepts informiert. Über das Schulforum wurde das Konzept einem größeren Kreis zugänglich gemacht, unter anderem auch den Schülervertretern.