Fünftklässler im „Seppi-Fieber“

Hans-Peter Schneider liest aus Comic-Roman-Reihe „Seppis Tagebuch“

Fotos: Stephan Hager

Am Donnerstag, den 16.1.2025, war Hans-Peter Schneider zu Gast an unserem Gymnasium. In zwei Lesungen stellte er den insgesamt 118 Fünftklässlern seine Comic-Roman-Reihe „Seppis Tagebuch“ vor. Zu Beginn ging der Autor kurz auf die Gattung „Comic-Roman“ ein und nahm dabei auch Bezug auf die bekannte Reihe „Gregs Tagebuch“ von Jeff Kinney. So finden sich die typischen Merkmale dieser Schreibform, nämlich Tagebucheinträge, ergänzt durch Zeichnungen mit Gedanken und Dialogen in Sprechblasen, auch in Hans-Peter Schneiders Romanen wieder.

Anschließend lernten die Zehn- und Elfjährigen die zentralen Figuren in „Seppis Tagebuch“ kennen oder konnten ihr Vorwissen dazu einbringen. So durften die Schülerinnen und Schüler, unterstützt durch projizierte Zeichnungen der Charaktere, selbst das Aussehen und mögliche Eigenschaften beschreiben: die Hauptfigur, den Siebtklässler Seppi, mit FC-Bayern Trikot eindeutig als Fan erkennbar, seine „Chiller“-Clique um den besten Freund Hansi und den „Strebertyp“ Merlin, das eigentlich nette, aber nach Seppis Empfinden furchtbar nervige Mädchen Schacke-Line und die Fleischer-Oma, die ihren Namen aufgrund ihrer Metzgerei-Vergangenheit trägt und stets an Seppis Seite steht. Bereits an dieser Stelle gab es viele lachende Gesichter und spätestens, als die Fünftklässler animiert wurden, den Namen der Hauptfigur Seppi so laut es geht zu rufen, waren alle im „Seppi-Fieber“ und bereit, in die Handlung der unterhaltsamen Geschichten einzutauchen.

Aus dem ersten Band „Passt scho!“ wurde die Begegnung Seppis, der auf eine bayerische Schule geht, mit seinem neuen Deutschlehrer, Herrn Rammelmeyer, gelesen. Zu Schulbeginn im September ermahnt ihn dieser, dass er zu wenig denke und zu stark bairisch spreche. Der neue Lehrer gibt erst Ruhe, als Seppi ihm vermeintlich recht gibt, in Wirklichkeit aber so gar nichts von diesen Vorwürfen hält. Eine Verhaltensweise, die auch die Fünftklässler, laut Schneider, in ihrem Schulalltag anwenden sollten, da Lehrer einfach gerne recht hätten. Nicht ohne Grund hat Hans-Peter Schneider Seppis ersten Tagebucheintrag mit diesem Fachlehrer begonnen, denn er unterrichtet selbst Deutsch, Geschichte, Sozialkunde und Theater am Gymnasium Gaimersheim bei Ingolstadt. Es folgten drei weitere, unterhaltsame Auszüge aus den insgesamt neun Bänden der Reihe. Die Erlebnisse Seppis aus seinem Schulalltag wurden vom Autor mithilfe anschaulich illustrierender Zeichnungen und schauspielerischem Talent vorgetragen und die Schülerinnen und Schüler dabei immer mit einbezogen. So äußerten sie sich ausführlich zum unsympathischen Angeber-Auftreten des neuen Mitschülers Kevin, der im zweiten Band, „Lauter Deppen!“, neu in Seppis Klasse kommt und ihm seinen Rang streitig macht. Anschließend erkannten sie möglicherweise die ein oder andere Parallele zu eigenen Schulerfahrungen als im siebten Band „Heul doch!“ von Vorferienfreude, nicht ganz so unterhaltsamen Wissensfilmen im Unterricht und schrulligen Lehrern und Schulleitern die Rede war. Zum Höhepunkt der Autorenlesung wurde der Auszug aus dem Fußballband „Hammermäßig!“: Hans-Peter Schneider spielte, mit Kopftuch in der Rolle der Fleischer-Oma und zwei Freiwilligen als Seppi und Hansi, die für die Jungen äußerst unangenehme Busfahrt mit der peinlichen Oma nach, die sich einfach auf ihren Schoß setzte. Dazu schunkelten sie zusammen mit den Zuschauern und sangen lustige Lieder. Die Begeisterung war bei allen Kindern im Raum spürbar.

Die Zehn- und Elfjährigen konnten im Anschluss an diesen unterhaltsamen Leseblock noch ausführlich ihre vorbereiteten Fragen an den Autor stellen und erfuhren dabei Interessantes über die Illustration und Entstehung der Seppi-Bücher, die auch von Ludwig Thomas Lausbubengeschichten, eigenen Schulerfahrungen und seinem Beruf als Lehrer inspiriert wurden. Hans-Peter-Schneider berichtete im Anschluss, dass er neben den Seppi-Bänden unter anderem bereits Theaterstücke, Musicals und Weihnachtsbücher geschrieben hat. Schließlich zeigte sich der Autor auch für persönliche Fragen offen und outete sich als Weihnachts- und FC-Bayern-Fan und ganz normaler Familienvater. Am Ende blieb schließlich noch genügend Zeit, in persönlichen Kontakt mit Hans-Peter Schneider zu treten. Alle Schülerinnen und Schüler durften sich, neben ihren eigenen mitgebrachten Seppi-Büchern, eine bunt gestaltete Karte mit Titel und Zeichnungen aus einzelnen Seppi-Bänden vom Autor signieren lassen. Die Seppi-Reihe ist zwar vorerst abgeschlossen, wie wir erfahren haben, weitere Buchprojekte sind aber bereits in Arbeit. Wir sind gespannt auf die neuen Geschichten und danken ganz herzlich für diesen unterhaltsamen Schulvormittag, der die Leselust bei unseren Fünftklässlern deutlich gesteigert hat.