Aufforstungsprojekt Stadtwald

Der 16. Dezember war kein normaler Schultag für die Schülerinnen und Schüler der achten Klassen. Statt Gleichungen zu lösen und Aufsätze zu schreiben, erwartete die Jugendlichen ein Besuch im Moosburger Stadtwald.

Fotos: Astrid Laufer

Nachdem die Klasse 8c nach einem viertelstündigem Marsch im Stadtwald angekommen war, informierte der Chef der Stadtgärtnerei, Michael Guyens, die Schülerinnen und Schüler über den Zweck ihres Besuches: Der Wald ist in einem schlechten Zustand. Durch den Klimawandel werden die Sommer heißer, länger und trockener. Das schwächt die Bäume und begünstigt die Vermehrung von Schädlingen wie dem Borkenkäfer, aber sorgt auch für mehr Stürme, die den Wald beschädigen. Auch ein eingeschleppter Pilz, der das Eschentriebsterben verursacht, bedroht die häufigste Baumart des Auenwaldes. Aufgrund dieser Faktoren gibt es im Wald viele kahle Stellen und im Sommer Lücken im Blätterdach.

Um das zu ändern, werden aktuell viele neue Arten gepflanzt, die gut an das neue Klima angepasst sind, um die Biodiversität zu erhöhen und Schädlingen keine Möglichkeit zu geben, sich auf eine Baumart zu spezialisieren. Als nächstes erhielten die Schüler eine Einweisung zum Pflanzen der Setzlinge: Einige Stellen waren bereits mit Bambusstäben markiert. Während bei den Stäben mit roten Spitzen bereits kleine Bäume wuchsen, war der Platz bei den normalen Stäben frei. Zuerst wurde die Moosschicht am Boden entfernt. Dann wurde ein Loch gegraben, dessen Tiefe der Wurzellänge des Setzlings entsprach. Der Aushub wurde auf einem Jutesack gesammelt und mit einem Bodenaktivator und organischem Dünger vermengt. Nun wurde der Setzling in das Loch gesetzt, welches mit Erde aufgefüllt wurde. Ein Bambusstab wurde neben den Baum gesteckt und der Baum wurde an den Stab, der als Stütze diente, lose festgebunden. Zum Schluss wurden die Bäume gegossen und das Loch mit der Moosschicht bedeckt, um den Boden vor dem Austrocknen zu schützen.

Nachdem die Theorie klar war, ging es an die Praxis: Innerhalb von etwa 1,5 Stunden pflanzten die 20 Schüler und Schülerinnen der 8c 40 Bäume, darunter Ahorne, Ulmen, Vogelkirschen und mehr. Leider dauerte der Ausflug nicht den ganzen Schultag, weshalb die Schüler und Schülerinnen am Ende der vierten Stunde den Rückweg antreten mussten. Für den Wald war diese Aktion sehr wichtig, denn nun bleibt zu hoffen, dass die neuen Setzlinge in den nächsten Jahrzehnten die Lücken im Blätterdach schließen werden.

Die Schülerinnen und Schüler erhielten ein tieferes Verständnis für das Ökosystem Wald und die Bedeutung ihrer Arbeit. Zum Schluss möchten wir uns im Namen der achten Jahrgangsstufe bei der Stadtgärtnerei bedanken, die uns Schülern diesen "besonderen" Schultag ermöglicht haben. Auch bedanken wir uns bei den Lehrkräften, die dieses Projekt erst ins Leben gerufen haben.