Von der Synagoge zur Universität: Eine Reise durch Münchens jüdische Kultur und Bildung

Fotos: Juliane Lasch

Im Rahmen einer schulinternen Exkursion machte sich die gesamte 9. Jahrgangsstufe am Montag, den 27. Februar 2023, auf den Weg in die Ohel-Jakob-Synagoge in München. Mit dem Zug in München angekommen, nahmen wir die U-Bahn in Richtung Marienplatz und erreichten nach einem kurzen Fußmarsch die Synagoge. Das architektonisch beeindruckende Gebäude, das im November 2006 eröffnet worden ist, erscheint von außen sehr modern und begeistert durch die Nachahmung der Klagemauer an der Fassade. Bevor wir mit der Führung starten konnten, hatten wir alle einen Sicherheitscheck zu durchlaufen.

Zu Beginn erklärte uns die Dame, die uns durchs Gebäude führte, den Aufbau und Nutzen des anliegenden jüdischen Gemeindezentrums, in dem sich auch ein Kindergarten und eine Schule befinden. Darauffolgend begaben wir uns unterirdisch in Richtung Synagoge, wobei wir den Gang der Erinnerung passierten. Die sich an der Wand befindenden vielen Namen fielen uns sofort ins Auge. Diese repräsentieren die Menschen dieser jüdischen Gemeinde, die während des Zweiten Weltkrieges dem Holocaust zum Opfer gefallen sind. An der gegenüberliegenden Mauer erblickten wir den Davidstern, welcher die Grenze der Vergangenheit zur Gegenwart darstellen soll – umgeben von kontrastierenden Worten, wie zum Beispiel „Leben und Lernen für die Gegenwart“ und „Leid für die Vergangenheit“. Im Inneren der Synagoge angekommen, waren wir beeindruckt von der Geräumigkeit, den hohen Decken und großen Fenstern, die das Gebäude sehr hell wirken lassen.

Unsere Begleiterin bat uns, auf den Sitzen Platz zu nehmen, die wir als äußert komfortabel erachteten. Sie beantwortete alle unsere Fragen. Alle Schriftzüge an den Holzwänden waren in hebräischer Schrift verfasst. An den Seiten das jüdische Morgengebet, an der Türseite die zwölf Stämme Israels und vorne die zehn Gebote. Mittelpunkt war das Lesepult, von dem aus in dreistündigen Gottesdiensten aus der Thora vorgelesen wird. Auch die Sitzordnung ist anders als in anderen Gotteshäusern: Um das Lesepult herum befinden sich die Sitzplätze für Männer, an den Seiten für die Frauen. Kinder unter 12 beziehungsweise 13 können ihre Plätze frei wählen.

Daraufhin verließen wir das Gemeindezentrum und setzten unseren Weg in Richtung Universität LMU fort. Dort teilten wir uns in Gruppen auf und besuchten die Dauerausstellung zum Gedenken an die Weiße Rose. Die interaktiven Informationstafeln luden zum Lernen ein. Durch Zeugenberichte und digital ausgestellte Briefe erfuhren wir viel Neues zu dieser bedeutenden Widerstandsgruppe. Währenddessen besichtigte die andere Gruppe das geschichtsträchtige Gebäude der Universität, in dem sich viele Denkmäler befinden wie zum Beispiel Gedenktafeln, Bodendenkmäler mit Flugblättern, die Sophie-Scholl-Büste und die Weiße-Rose-Orgel. Anschließend machten wir uns auf den Rückweg. Insgesamt war es ein beeindruckender und empfehlenswerter Ausflug, der uns in Erinnerung bleiben wird.