Das Durchhalten hat sich gelohnt
Endlich wieder eine normale Feier für ein ganz besonderes Ereignis: Ohne Corona- Beschränkungen und mit viel guter Stimmung verabschiedete das Karl- Ritter-von-Frisch-Gymnasium gestern seinen diesjährigen Abiturjahrgang in der Stadthalle.
Von dem war wegen der Pandemie so einiges abverlangt worden. Umso schöner und erstaunlicher das Ergebnis: Alle 64 Absolventen schafften das Abitur und das mit einem Schnitt von 2,07. Für einen beschwingten Einstieg in die Feier sorgte die Bigband unter der Leitung von Stefan Pellmaier. "Beschwingt und stolz", so sah stellvertretender Schulleiter Christoph Steer die Absolvia und sprach ihr seine Glückwünsche aus. Stellvertretende Landrätin Anita Meinelt würdigte die "beachtliche Leistung". 24 Mal gab es die Eins vor dem Komma. "Das spricht nicht nur für die Leistung der Lernenden, sondern auch für die erfolgreiche Arbeit der Lehrenden."
Das Durchhaltevermögen habe sich gelohnt, die Abiturienten seien auf die Zeit nach der Schule vorbereitet. Meinelt: "Sie können jetzt ihre eigene Zukunft und die von anderen positiv gestalten." Als guten Rat hatte sie: "Bleiben sie neugierig und gehen sie mit Zuversicht ihren Weg." Moosburgs Bürgermeister Josef Dollinger sprach von der "ersten wichtigen Phase in ihrem Leben, die nun abgeschlossen ist". Nun ginge es darum, den eigenen Lebensentwurf zu gestalten. Dollinger hielt es mit Robert Baden-Powell, dem Gründer der Pfadfinderbewegung: "Versucht, diese Welt ein wenig besser zu verlassen, als ihr sie vorgefunden habt."
Elternbeiratsvorsitzende Tanja Hofmann wandte sich an die Eltern, die ihre Kinder wieder "ein Stück weit" loslassen müssten. Sie könnten stolz auf ihre Kinder und auf sich selbst sein. Aus den Schulanfängern seien "junge selbstbewusste, zielstrebige Menschen geworden". Den Absolventen gab sie mit auf den Weg, auf sich selbst zu vertrauen.
Für die Absolvia 2022 sprachen Emily Bury, Marina Schorgg und Stephan Wagensohner. Sie unterhielten mit einem kurzweiligen Rückblick auf die Zeit am Gymnasium und sorgten vor allem bei den Insidern für Lacher. Wegen Corona hätten sie sich in Verzicht üben müssen. Klassenfahrten und Exkursionen seien ausgefallen. Stattdessen prägten den Schulalltag "Masken, Testen, Einbahnstraße".
Eine Bereicherung für die Schule
Die Absolventen und alle Gratulanten waren überzeugt: "Wir waren zu keiner Zeit ein normaler Jahrgang, aber jeder hat das Beste für sich herausgeholt." Die Worte von Bernadette Hohe, die die Oberstufenkoordination von Karl Rausch übernommen hatte, kamen aus tiefem Herzen: "Die Absolvia 2022 war für die Schule eine große Bereicherung." Das Leben hielte nicht nur Höhenflüge bereit. Sie wünschte ihren Schützlingen, dass sie in "Talsohlen Halt finden" und ihr innerer Kompass sie leite.
Vom Kompass zum Bergsteigen – damit verglich Schulleiterin Claudia Theumer die Schulzeit. Bis man den Gipfel, das Abitur, erreiche, sei Trittsicherheit, Orientierung, große Anstrengung, aber auch Lust an dieser Anstrengung gefragt. Was sagte einst der römsche Philosoph Seneca? "Was du für den Gipfel hältst, ist nur eine Stufe." Die Abiturienten seien aber gut gerüstet, den nächsten Gipfel zu erklimmen. Herausforderungen hätten ihren Reiz.
"Die Welt der Möglichkeiten liegt ihnen zu Füßen", so die Schulleiterin. Da passten dann auch die beiden Stücke, die die Bigband zum Besten gab: "What a wonderful world" und "I’m so excited". Bei Letzterem war dann der heimliche Star der Abiturfeier klar: Nina Bosser, die mit ihrer Gesangsstimme begeisterte.
Den Abschluss aller Würdigungen und Dankesworte sowie die Übergabe der Zeugnisse bildeten die Auszeichnungen für herausragende Leistungen, für ehrenamtlichen Einsatz sowie musikalisches und künstlerisches Engagement. Jetzt erwartet die Absolvia 2022 heute Abend der Abiball. Es wird ein ganz normaler Abiball. Und deshalb wird er so besonders sein.