Ein teuflisch guter Jahrgang
Mit einem Gesamtdurchschnitt von 2,12 ist der diesjährige, 85 Schüler starke Abitur- Jahrgang besser als der von 2020. Stolz kann das Karl-Rittervon- Frisch-Gymnasium auf seine Besten sein. Lea Heilmaier und Nicholas Scheurenbrand konnten beide ein Abitur von 1,0 hinlegen. Pia Elfinger und Philipp Tekeser Glasz haben einen Schnitt von 1,1 geschafft, Maria Lohr von 1,3. Darauf ist die gesamte Schule samt Schulleiterin Claudia Theumer stolz, vor allem aber Stefan Pellmaier, der sich erstmals als Oberstufenkoordinator beweisen durfte.
„Unter erschwerten Bedingungen“ sei dies passiert“, betont Theumer und spielt auf die Pandemie mit teilweisem Distanzunterricht an, wobei es sich bei der Abschlussklasse lediglich um viereinhalb Wochen handelte. Doch was „sonst schon eine große Aufgabe“ sei, habe Pellmaier „bravourös gemeistert“. „Sehr erfolgreich“ hätten die Abiturienten ihren schulischen Werdegang abgeschlossen und der Oberstufenkoordinator die „Feuertaufe bestanden“. Pellmaier selbst empfindet die Erlebnisse als „lehrreich“. Er habe alles an Sonderfällen mitgemacht, was möglich war, und das nicht nur wegen Corona. Doch er und alle anderen hätten immer versucht, positiv zu bleiben.
Die Schule wird diesen Jahrgang vermissen, den Pellmaier als „zwischenmenschlich extremst angenehm“ beschreibt. Mit ihm verliert das Gymnasium einige Musiker, Techniker, Schulsanitäter und einen Großteil der Redaktion der Schülerzeitung. Doch für die Abiturienten stehen nach einer Verschnaufpause ebenfalls große Veränderungen an.
Traumergebnis 1,0 kam überraschend
Die 18-jährige Moosburgerin Lea Heilmaier ist zunächst einmal froh, dass sich der Aufwand gelohnt hat. Das 1,0-Ergebnis war für sie tatsächlich überraschend. Mathematik fiel ihr bei den Prüfungen am schwersten, Deutsch und Latein waren hingegen gut machbar. Sie denkt, dass durch Corona mehr Konzentration auf die Prüfung möglich war. So sei man nicht „in Versuchung“ gekommen. Nun sind erst einmal Entspannung und Urlaub in Kroatien und Italien geplant. Im Herbst beginnt dann ein duales Studium der Wirtschaftsund Organisationswissenschaften, also parallel an der Uni und bei einer Versicherungsfirma.
„Fast schon schwer“ nennt Nicholas Scheurenbrand die diesjährigen Prüfungen, weshalb auch er „sehr überrascht“ über das Ergebnis von 1,0 war. Der 18-Jährige aus Langenbach will zunächst Urlaub machen und dann über den Sommer arbeiten, bevor es ans Studieren geht. Wahrscheinlich wird es ein Informatik- Studium, nur wo, das weiß er noch nicht. Auch beruflich kann er sich noch nicht festlegen. Das sei „ungewiss – leider“.
Studienpläne nach der Schulzeit
Auf den Schwierigkeitsgrad des Abiturs eingestellt war die 17-jährige Pia Elfinger und schaffte ja auch einen Schnitt von 1,1. Alles sei fair gewesen. Mit Freunden fährt sie bald nach Kroatien, innerhalb Deutschlands wird sie mit den Eltern verreisen. Danach macht sie für ein Jahr Bundesfreiwilligendienst beim Roten Kreuz, um anschließend Medizin in München oder Heidelberg zu studieren. Und, nein, sie war keine Schulsanitäterin.
Noch einmal 1,1 erreichte Philipp Tekeser Glasz. Der 17-jährige Moosburger hatte zwar einen Einser- Schnitt erwartet, doch kein so gutes Ergebnis. Am schwierigsten fiel ihm Deutsch, da er eher im Bereich Mathematik und Naturwissenschaften stark ist. Jetzt ist ihm nach Entspannen und Feiern. Fester Urlaub ist noch nicht geplant, sehr wohl aber das Studium, und zwar Informatik in Garching.
„Hat schon gepasst“, sagt Maria Lohr aus Oberappersdorf zu den Prüfungen. Man tue sein Bestes und schaue, was rauskommt. Die 18-Jährige will ebenfalls entspannen, vielleicht geht es auch in die Berge oder auf „kleinere Trips“. Auch sie wird dann ein duales Studium beginnen und zwar Landschaftsbau in Freising. Damit lässt sich ihr Interesse für Natur und Gartenbegrünung mit Praktischem verknüpfen.
Wie sehr sich nicht nur die fünf Besten freuen, zeigt darüber hinaus ein T-Shirt, das der Abitur-Jahrgang gestaltet und natürlich auch der Schulleiterin und dem Oberstufenkoordinator geschenkt hat. Auf der Rückseite findet sich um einen tanzenden Höllenfürsten in Flammenschrift der coole Spruch: „Abi 21 – through hellfire with Pellmaier“. Dieser hatte seine ersten Abiturienten aller Unbill zum Trotz zu wahrlich teuflisch guten Ergebnissen begleitet.