Spektakuläre Bilder aus dem Weltall
Flug über Moosburg
Landkreis Freising
Chips über den Wolken
Stratosphärenflug in 37200 m Höhe
Bergung Sonde 1
Unboxing Sonde 1
Bergung Sonde 2
Unboxing Sonde 2
Ende der Bergungen
(Videos am Seitenende)
Am 10.07. war der Tag der Entscheidung für die Schülerinnen und Schüler des MINT-Kurses der 6. Klasse: der Start der zwei Stratosphärenballone. Unter Zeitdruck und im Vieraugenprinzip wurden die zeitkritischen Experimente finalisiert und an der Sonde angebracht, deren Gewicht ermittelt, die Heliummenge berechnet, die Verschnürungen angebracht und geprüft während bereits das Gas in den riesigen Heliumballon strömte.
Mit Spannung erwartete die auf dem Pausenhof versammelte Schulgemeinschaft den Start der ersten Sonde des Kurses von Herrn Homfeld. Dieser gelang im zweiten Anlauf nachdem ein Knoten im Startseil Probleme gemacht hatte. Der zweite Ballon musste zügig folgen, da sich die Wetterlage verschlechterte und auffrischender Wind den Start erschwerte. So musste das MINT-Team von Herrn Reif sofort ans Werk und ihren Ballon vorbereiten und auch dieser Start glückte.
Schnell verschwanden die mit Experimenten, Hightech-Sensoren und Trackern ausgestatteten Sonden aus der Sichtweite und stiegen bis 37 km Höhe auf, wo es -48,4°C kalt war. Die vorausberechnete Bahn führte in einer Z-Form zuerst in Richtung Chiemsee, dann mit Höhenwinden zurück über den Süden von München, wo der Ballon durch zu starke Ausdehnung platzen würde und dann bei Holzkirchen landen sollte. Die beiden Lehrkräfte Herr Reif und Herr Homfeld brachen also zur Bergung auf.
Die erste Sonde verschwand plötzlich etwas nördlich des Chiemsees und keiner der beiden Tracker sendete mehr eine Positionsangabe – die Sonde schien bereits verloren. Also ruhte alle Hoffnung auf der zweiten Sonde, die nach ca. 2h 30 bei Kleindingharting nahe des Starnberger Sees in einem Feld landet und praktisch unbeschädigt geborgen werden konnte.
Plötzlich ein Lebenszeichen von Sonde 1! Die Tracker sendeten nach mehreren Stunden Funkstille auf einmal eine Position aus Apfeldorf, etwa 1 Stunde Autofahrt entfernt. Sofort machten sich die Lehrkräfte auf, um die bereits verloren geglaubte Sonde zu bergen.
Die GPS und Funksignale führten direkt auf ein Grundstück mit einem großen Bauernhof, dessen freundlicher Besitzer nach kurzer Erklärung bei der Suche half. Der abgebrochene Arm der Sonde mit dem Chickennugget lag hinter der Scheune. Der abgerissene Tracker ein paar Meter weiter. Die Sonde selbst lag auf dem Scheunendach. Mit Hilfe einer langen Leiter und Herrn Habersetzer konnte die stark beschädigte Styroporsonde geborgen werden.
Der geplatzte Ballon hatte sich um den Fallschirm gewickelt, so dass dieser den Fall nicht wie geplant bremsen konnte und die Sonde mit hoher Geschwindigkeit auf das Dach knallte. Trotz des Aufpralls blieben Tracker, Kameras und Sensoren unbeschädigt, auch wenn einige der Experimente zerstört wurden.
Um 19:00 und nach 312 km Autofahrt waren beide Sonden dann wieder zuhause in Moosburg und Herr Homfeld begann sogleich noch mit einer ersten Auswertung der Daten und Videos.
Es bleiben Fragen: Warum sind beide Sender ausgefallen? Wieso begannen sie erst nach dem Absturz wieder Signale zu senden? Wie kam es, dass die Flugroute so deutlich von der Prognose und jener von Sonde 2 abwich? Manche dieser Fragen mögen sich mit der Datenanalyse klären lassen. Manche Mysterien, was genau in der Stratosphäre passiert ist, werden aber wohl unergründet bleiben.
Die MINT-Klasse dankt dem Sponsor „Interessengemeinschaft Deutsche Luftwaffe e.V.“ für die großzügige Finanzierung des Projekts und wir freuen uns alle bereits auf kommende Stratosphärenflüge.


















