Cannabisprävention - Gefährdung und Hilfe
Am Schluss sitzen alle noch mal im Stuhlkreis und denken darüber nach, wie der Tag verlaufen ist. „Ich fand die Spiele sehr abwechslungsreich und dass die Polizei da war, hat mir gut gefallen“, sagt eine Schülerin. „Wenn zu viel gesprochen wurde, war es ein bisschen langweilig, aber ansonsten sind wir gut informiert worden“ ist ein anderes Feed-back.
Heute ging es an 5 Schulstunden des Vormittags um Cannabisprävention im Rahmen des Projektes „Schule fürs Leben“. Die gesamte achte Jahrgangsstufe bekam Besuch von Polizei und Gesundheitsamt, die aus ihrer beruflichen Erfahrung berichteten und die 8. Klässler im Klassenverband mit Fakten und Inhalten versorgten. Außerdem waren auch die Power Peers unterstützt von Frau Härtel und der Suchtbeauftragten Frau Laufer mit verschiedenen interaktiven Methoden zum Thema Suchtprävention beteiligt.
Seit über einem Jahr Teillegalisierung von Cannabis ist es ein wichtiger Bestandteil der Präventionsarbeit, dass die Schülerinnen und Schüler mit den neuen gesetzlichen Regelungen vertraut gemacht werden. Diesen Teil übernahm die Polizei mit Jugendkontaktpolizist Herrn Mürdter und Herrn Falk von der Kriminalpolizei. Besonders spannend war natürlich, dass die Beamten direkt aus ihrem Alltag berichten konnten und auch über Bußgelder informierten. Zum Beispiel kostet es zwischen 500 und 750 € wenn man die 3 Cannabispflanzen, die man als Erwachsener besitzen dürfte, nicht ordnungsgemäß verwahrt.
Frau Dietrich vom Gesundheitsamt informierte vor allem über körperliche und gesundheitliche Folgen des Cannabiskonsums. Bei den Power Peers ging es zunächst darum, dass die Schülerinnen und Schüler einmal einschätzen sollten, wie viele der zwölf bis 17-Jährigen denn schon einmal in den letzten zwölf Monaten Cannabis konsumiert haben könnten. Erfahrungsgemäß fällt die Schätzung deutlich höher aus als der tatsächliche Wert von circa 9 %. So wird bewusst gemacht, dass ein möglicher Gruppendruck relativ einfach entkräftet werden kann. Anschließend gab es mithilfe von Biografie-Karten die Möglichkeit, sich einmal zu überlegen, wie eine fiktive Persönlichkeit, in unserem Fall Marie und Paul, ihr Leben gestalten würde. Die Schülerinnen und Schüler entschieden in Bereichen wie Zukunft, Arbeitsleben, Liebe oder auch Konsumverhalten für die jeweiligen Personen und besprachen dann anschließend, welche Auswirkungen diese Entscheidungen auf das Leben haben könnte. Es wurde diskutiert, welche Risiko- und Schutzfaktoren ihre Wirkung entfalten könnten und ab wann die Person zum Beispiel für sich selbst Verantwortung übernehmen kann oder wo andere Personen zu wichtigen Entscheidungen beitragen. Zum Schluss ging es um Hilfsangebote für Betroffene und wie man damit am besten umgehen würde, wenn man bei Jemandem Anzeichen von Konsum bemerkte. Abschließend möchte ich mich gerne noch einmal bei allen Beteiligten für den sehr gelungenen Tag bedanken.