Ein echter Weihnachts-Höhepunkt

Weihnachtskonzert des Gymnasiums Moosburg bringt 250 Mitwirkende auf die Bühne

Fotos: Stephan Hager

Wenn die Stadthalle Moosburg locker an ihre Kapazitätsgrenzen stößt, passiert schon etwas Außergewöhnliches. Am Donnerstagabend war so üppig bestuhlt wie selten, und sogar auf der Bühne drängten sich die Akteure. Dabei existiert die Veranstaltung seit vielen Jahren, sorgte schon im Kastulusmünster, in der Piuskirche und der Aula des Gymnasiums für ein volles Haus. Doch dieses Weihnachtskonzert des Karl-Ritter-von-Frisch-Gymnasiums war als Teil der Jubiläumsveranstaltungen zum 50-jährigen Bestehen der Bildungsstätte noch spezieller als jede frühere Ausgabe. Zeitweise standen sogar zahlreiche „Ehemalige“ mit auf der Bühne.

An diesem Abend war alles besonders: der Ort, das Ambiente mit den die Bühne flankierenden Christbäumen, ungewollt auch die Länge. Bot man früher eine wohlige gute Stunde Musik und manchmal auch Texte, wurden es hier den rund 250 Mitwirkenden und den längeren Auf- und Abgängen geschuldete zwei Stunden. Unruhig wurde dennoch kaum einer, außer vielleicht Stefan Pellmaier, der durch den Abend führte.

Auch Gestaltung des Programms war besonders

Sogar die Gestaltung des Abends schien bewusster als sonst. Als musikalische Klammer fungierte das beliebte „Jingle Bells“. Am Anfang wurde es von der Bläserklasse 5 und dem Unterstufenchor dargeboten. Die Jungmusiker spielen erst seit ein paar Wochen und hatten ihren allerersten Auftritt. Zuletzt durfte damit noch einmal die Big Band punkten. Dazwischen durften sich alle im Musikbereich Engagierten mit einem liebevoll zusammengestellten Programm präsentieren.

Immer wieder begeistern gerade die „Kleinen“ mit den Bläserklassen und dem Unterstufenchor und das gerade, weil noch nicht alles perfekt ist und die Stimmen noch so zart sind. Ganz anders tritt Pellmaiers Sambagruppe auf – dieses Mal als „Männer mit dem langen weißen Bart“. Im Weihnachtsmann-Kostüm gab es ein energiegeladenes „Winter-Groovin’“ mit ganz viel Rhythmus. Dem schloss sich eine Art „Weihnachtsspiel“ an, das den alljährlichen Weihnachtswahnsinn karikierte: Papa will Fußball sehen, Mamas nicht vegane Weihnachtsplätzchen sind problematisch, und Oma sitzt dabei, während die Kinder „drama!“ posten. Kurzum: der ganz normale „kapitalistische Alptraum“, bei dem es dennoch ums Zusammensein geht. Später gab es noch ein kleines Zwei-Personen-Stück rund um die Kommunikationsprobleme an den Festtagen.

Musikalisch bewegten sich die verschiedenen Gruppierungen und Chöre zwischen traditionellen, Jahrhunderte alten Liedern und Weihnachtsschlagern zwischen Pop und Swing. Obwohl als persönliches Highlight in Pellmaiers Laufbahn als Musiklehrer angekündigt, war der Auftritt des Großen Chors mit Ehemaligen auch für das Publikum der Höhepunkt des Abends, der sicher allen lange in Erinnerung bleiben wird. Im Laufe der Wochen hätten sich an die 100 Interessierte gemeldet. Sogar ein Abiturient von 1989 war dabei, als Pellmaier gerade einmal fünf Jahre alt war: „Da wächst der Respekt.“

Tolle Einfälle, schöne Musik

Bei aller Logistik, die hinter so einem einmaligen Auftritt steckt, gelang gerade hier ein wunderschöner Moment. Mit Stücken wie das ungewöhnliche schwedische „Jul Jul Stralande Jul“, „All Bells in Paradise“ und „Mary’s Boychild“ wurde zudem auf viel Emotion gesetzt. Dazu kamen tolle Solisten-Stimmen und eine ebenso dezente wie begeisternde Begleitung am Keyboard durch Marc Nestele. Auch das danach vor der Bühne spielende Bläserensemble war durch Ehemalige inklusive ehemaliger Lehrkräfte verstärkt. Das Finale bestritt die Big Band, teilweise gesanglich verstärkt durch die starken Duett-Partner Alicia Gonzales Duran und Christian Lüttig. Die innerliche Anspannung aller fiel mit einem befreiten „Jingle Bells“ ab.

Tolle Einfälle, schöne Musik und ein verblüffendes Ensemble brachten zuletzt nicht nur Schulleiterin Claudia Theumer ins Schwärmen. „Ein echter Höhepunkt“, befand sie und lächelte wie viele Besucher noch den ganzen Abend. Den ließen viele bei Gesprächen, Glühwein, Waffeln oder Hot Dogs in und um die Stadthalle ausklingen.