Wenn Tiere einen Kuchendieb suchen
„Lieselotte und der verschwundene Apfelkuchen“ ist ein von Alexander Steffensmeier geschriebenes locker-leichtes Musical – oder Muhsical. Mit der Musik von den Bananafishbones richtet es sich an ein junges Publikum und Junggebliebene. Das Karl-Ritter-von-Frisch-Gymnasium wollte damit seine frühere Musical-Tradition wieder aufleben lassen.
Lieselotte ist resolut, hilft gerne bei der Post-Zustellung und ist eine Kuh. Schon lange freut sie sich auf das jährliche Sommerfest ihrer Bäuerin. Doch das soll ausfallen, weil der dafür gebackene Kuchen verschwunden ist. Noch dazu unterstellt die Bäuerin der dadurch verletzten Lieselotte, dass sie den Kuchen geklaut hat. Lieselotte versucht daher, den wahren Täter zu finden und die Feier zu retten.
Ein Jahr Vorbereitungszeit für die Schulfamilie
Mehrere Aufführungen von Dienstag bis Donnerstag sollten vor allem die jüngeren Besucher erfreuen. Der Plan ging voll auf. „Das war total süß“, schwärmte Schulleiterin Claudia Theumer rund um die Schlussaufführung von den kleinen Besuchern. „Die sind richtig mitgegangen.“
Im Musical steckt ein ganzes Schuljahr Vorarbeit. Beteiligt waren nicht nur 31 Schüler, sondern verschiedene Klassen, beispielsweise für die liebevolle Gestaltung des Bühnenbilds. Wie die für das Schauspielen verantwortliche Andrea Koslow deutlich macht: Letztlich funktioniert so ein Projekt nur, wenn die ganze Schulfamilie von der Schulleitung bis zum Hausmeister zusammenarbeitet. Der Lohn dafür bemisst sich dann an den Reaktionen der kleinen Besucher.
Das ist heraushörbar, wenn der für die Musik zuständige Matthias Röck davon schwärmt, wie das Musical aufgenommen wurde und noch nachgewirkt habe. Die beiden Projektleiter Koslow, Röck sowie Andrea Hämmerl, die sich um die Tanzleistungen kümmerte, haben mit den Schülern ganze Arbeit geleistet. Erneut begeistern konnte Alicia Gonzales Duran, die schon bei früheren Veranstaltungen, vor allem als Sängerin bei Konzerten, auffiel. Sie ist mit noch nicht einmal ganz 18 Jahren eine Sängerin, die auch schauspielerisch überzeugte – selbst wenn sie sich nur durch Muh-Laute ausdrücken durfte. Herausgehoben seien Sprechrollen: Annika Lukac als Bäuerin, Laura Freiberger als Postbotin, Pauline Kerscher als Tante Frieda, Fatima Nassourou als Tierärztin, Elisabeth Englmaier als Katzenliebhaberin, Sude Diyap als Hund, Veronika Heinz als Ziege und Kristyna Myskova und Julia Zapf als Schweine. „Lieselotte“ stellt ein kleines feines Musical in der Geschichte des Gymnasiums dar. Mit überschaubaren Mitteln, doch intensiver Arbeit wurde etwas kreiert, an das man sich gerne zurückerinnern wird. Nun wäre zu wünschen, dass sich die Schulfamilie endlich wieder an eine große Aufführung wagt. Das Potential ist da und wartet auf Verwirklichung.